Freiheitsgefühle – Feriengefühle

A lone seashell resting on a tranquil sandy beach with the turquoise sea in the background.

Freiheit – ein grosses Wort und viele innere Bilder. Ja, für viele bedeutet Freiheit Sonne, Meer und Ferien. Tage oder Wochen ohne Verpflichtungen. Tägliche Wahlfreiheit in der Alltagsgestaltung. Reisen, Auszeit, Selbstverwirklichung. Andere denken bei Freiheit an politische Rechte, an gesellschaftliche Teilhabe – oder an das Loslassen von Zwängen. Wieder andere erleben sie ganz persönlich: als das Fehlen von Fremdbestimmung, als Raum für eigene Gedanken, Entscheidungen, Lebensrhythmen. Freiheit kann vieles sein. Vielleicht ist das sogar ihre grösste Stärke – dass sie für jeden Menschen etwas anderes bedeutet.

 

Doch was, wenn Freiheit noch etwas anderes ist – etwas viel Stilleres? Etwas, das sich leise in uns entfaltet, jenseits von Lärm, Bewegung und äusseren Umständen?

 

Eine stille Begegnung mit dem Gefühl von Freiheit begegnete mir in einer Geschichte, die mich berührte.

In einem abgelegenen Dorf lebte ein alter Mann namens Marco. Zurückgezogen, still, lebte er allein in einem einfachen älteren Haus mit einem verwilderten Garten. Jeden Tag arbeitete er dort – nicht zielgerichtet, nicht hektisch. Einfach ruhig. Fast meditativ.

Für die Dorfbewohner war er ein Rätsel. Er schien nichts zu erstreben – weder Ruhm noch Pläne. Dann kam Karl, ein junger Mann, voller Energie, Ehrgeiz, Ideen. Er wollte die Welt verändern – und sich selbst. Doch je mehr er tat, desto leerer fühlte er sich. Als er Marco beobachtete, spürte er eine merkwürdige Ruhe, eine stille Kraft, die ihn faszinierte.

 

Eines Tages fragte er ihn: „Warum arbeitest du jeden Tag in diesem Garten? Niemand sieht, was du tust. Es bringt dir nichts.“ Marco antwortete nur: „Damit ich sehe, was in mir wächst.“

Zunächst verstand Karl überhaupt nicht. Trotzdem kam er wieder. Half mit. Lernte zu pflanzen, zu pflegen – zu warten. Und mit der Zeit spürte er: Etwas veränderte sich. Die Getriebenheit in ihm liess nach. In ihm wuchs etwas Neues – Geduld, Achtsamkeit, ein inneres Mass.

 

Er begann zu verstehen: Freiheit muss nicht immer Bewegung, Weite oder Aufbruch bedeuten. Manchmal ist sie das Gegenteil – ein bewusstes Stillstehen. Ein Ankommen bei sich.

Ein Moment ohne Bewertung, ohne Zweck. Nur Sein.

Ferien – ein Vorgeschmack auf wahre Freiheit?

 

In der Sommerzeit spüren viele von uns ein Stück dieser inneren Freiheit. Kein Alltag, keine Eile, keine Verpflichtung. Stattdessen: Raum. Zeit. Möglichkeiten. Es ist, als würde die Welt kurz stiller – und unser Inneres ein Stück lauter. Vielleicht ist genau das der tiefere Sinn der Ferien: Uns zu erinnern, wie es sich anfühlen kann, freier zu leben. Nicht nur äusserlich – sondern innerlich. Weniger getrieben. Weniger mit dem Gefühl von Fremdbestimmung. Mehr wie Marco im Garten – still, wach, verbunden mit dem Moment.

Freiheit muss nicht laut sein. Sie muss nicht spektakulär sein.

Manchmal ist sie ein stiller Tag. Ein langsamer Schritt.

Ein Blick ins Grüne. Ein Moment, in dem du dir selbst wieder nah bist.

 

  • Wann empfindest du in dir das Gefühl von Freiheit?

  • Wo und wie gestaltest du für dich Freiheit?

Von Herzen wünsche ich dir viele Momente mit dem Gefühl von Freiheit – vor, während und auch nach der Ferienzeit.

Wa(h)re Gesundheit? Welche Verbindung zu deiner Natur lebst Du JETZT?  

A lone seashell resting on a tranquil sandy beach with the turquoise sea in the background.